Osterbotschaft Erzbischof Tichon von Ruza, Leiter des Bistums von Berlin und Deutschland

An den Klerus, die Mönche und Nonnen und an das gläubige Volk des Bistums von Berlin und Deutschland in der russischen orthodoxen Kirche

Liebe Väter, Ehrwürdige Mönche und Nonnen, liebe Brüder und Schwestern!

CHRISTUS IST AUFERSTANDEN!

Ich gratuliere Euch allen zum Fest der strahlenden Auferstehung Christi! Nach der Nacht der Sünde, der Unwissenheit und des Todes, die Jahrhunderte lang dunkel und bedrückend war, ist Christus, das Licht, die Wahrheit und das Leben, aus dem Grabe erstanden. “Heute freut sich die ganze Schöpfung, denn Christus ist auferstanden…”, singt die heilige Kirche feierlich und verherrlicht Christus, den Lebensspender, der von den Toten auf-erstanden ist. Himmel und Erde, sichtbare und unsichtbare Welt feiern den Tod des Todes, die Zerstörung des Hades, den Beginn einer neuen, ewigen Lebensart. Die Auferstehung Christi hat den Triumph des Lebens gezeigt, hat den Sieg über den Tod gegeben, ist die Quelle unserer Auferstehung und des ewigen Lebens geworden. Es gibt keine Wirklichkeit, über die sich das gläubige Herz mehr freut als über die Wirklichkeit der Auferstehung Christi. Diese Freude ist unvergleichlich, und sie wird uns durch das Kreuz zuteil. Jahrhunderte vergehen, Generationen wechseln, aber die Kirche wird der Welt immer Zeugnis von der Auferstehung Christi geben.

Das Evangelium erzählt uns klar und überzeugend von diesem Ereignis (Matth. 28,1-10; Mark. 16,1-10; Luk. 24,1-7; Joh. 20,1-18). Göttlich strahlend ist Jesus Christus von den Toten auferstanden. Nach seiner Auferstehung begegnete er den myrrhentragenden Frauen, die zu seinem Grab gekommen waren, und sprach zu ihnen: “Freut euch!” (Matth. 28: 9). Die Myrrhenträgerinnen beteten den auferstandenen Herrn an und eilten, seinen Aposteln und Jüngern die Auferstehung zu verkünden (vgl. Luk. 24, 9-10). Die Apostel, die den von den Toten auferweckten Herrn mit eigenen Augen sahen, bezeugten die Wirklichkeit seiner Auferstehung nicht nur durch ihre Verkündigung, sondern auch durch das Vergießen ihres Blutes im Martyrium bis zum Tode. Deshalb steht die Tatsache der Auferstehung im Mittelpunkt der apostolischen Verkündigung. Und der Apostel Paul sagt ausdrücklich: “Wenn Christus nicht auferstanden ist, so ist unsere Verkündigung nutzlos, und auch euer Glaube ist vergebens” (1 Kor 15,14).

 

Die Auferstehung Christi wurde zum wichtigsten Ereignis in der Geschichte der göttlichen Versöhnung, zur Krönung all dessen, was der Herr Jesus Christus vollbracht hat, zur Grundlage und zur Hoffnung für unser ewiges Heil. Als der Herr von den Toten auferstanden ist, hat er die Pforten des Todes zerstört, die Seelen der Gerechten des Alten Bundes aus dem Hades geholt, uns von der Macht der Sünde befreit und uns zu Teilhabern des ewigen Lebens gemacht (Röm. 6,4; Thess. 4,14). Das Opfer des Herrn Jesus Christus hat eine unbegreifliche Veränderung im Himmel und auf Erden bewirkt”, sagt der heilige Ambrosius von Mailand. – Durch die Größe des Opfers wurde die Ursache des Sündenfalls – die Sünde – vernichtet; das Ebenbild Gottes wurde im Menschen wiederhergestellt, und mehr noch: Der Retter der Welt hat den Menschen an der göttlichen Fülle teilhaben lassen, den Menschen angenommen, ihn vergöttlicht. Ehre und Dank sei dem Herrn, der uns mit der Freude seiner Auferstehung beschenkt hat!

Indem wir das Paßcha, das göttliche des Retters feiern, beginnen wir, die Freude über die Gemeinschaft mit Gott, das Reich Gottes und das ewige Leben teilweise zu verstehen. Diese Erfahrung ist für unser geistliches Leben notwendig. Es ist notwendig, dass wir erkennen, dass diese himmlische, ewige Freude in unserem Leben nur sein kann, wenn wir Gott treu sind, wenn wir nach seinem Willen leben und seine Gebote befolgen. Möge Gott dafür sorgen, dass uns die Freude über das Paßcha des Herrn nie verlässt. Möge der Tag der strahlenden Auferstehung Christi unseren Lebensweg heiligen, uns in unserer Trauer trösten, uns in unseren Prüfungen unterstützen und uns stets an die Freude des ewigen Lebens erinnern. Bewahren wir ehrfürchtig den rettenden Glauben in unseren Herzen, dass der auferstandene Herr jetzt in unserer Mitte ist und immer bei seiner göttlichen Verheißung bleibt: “Ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt” (Matthäus 28,20). Noch einmal gratuliere ich Euch zum großen Fest des Heiligen Paßcha und rufe Ihnen allen den Segen des auferstandenen Herrn zu.             

CHRISTUS IST AUFERSTANDEN!
ER IST WAHRHAFTIG AUFERSTANDEN!

+ TYCHON,
Erzbischof von Ruza
Leiter des Bistums von Berlin und Deutschland

Berlin,
Paßcha Christi
11/24 April 2022

Appell der Hierarchen an die Pfarrer und Gemeindemitglieder der Russischen Orthodoxen Kirche in Deutschland zur Hilfeleistung für Flüchtlinge aus der Ukraine

«Ich war ein Fremder und ihr habt mich aufgenommen» (Mt 25,35)

In Christo geliebte Väter, Brüder und Schwestern!

Der Schmerz, den das ukrainische Volk derzeit erleidet, wird von den Kindern der Russischen Orthodoxen Kirche in Deutschland geteilt. Viele der Geistlichen und Gemeindemitglieder in unseren Diözesen sind Ukrainer. Von ihnen erfahren wir von den Nöten, den Leiden und Ängsten, die ihre Angehörigen durchleben. Militäraktionen bringen nicht nur Zerstörung und Tod mit sich, sondern auch eine humanitäre Katastrophe, die die Menschen zwingt, ihre Häuser zu verlassen. Unser aufrichtiger Wunsch und unsere christliche Pflicht sind die Unterstützung derjenigen, die sich in Not befinden.

In diesem Zusammenhang müssen sich alle Gemeinden der Russischen Orthodoxen Kirche in Deutschland bei der Arbeit zur Flüchtlingshilfe und bei der Organisation der humanitärem Hilfe für die Ukraine einbringen.

Hierzu ist notwendig:

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Botschaft des Erzbischofs von Rusa Tichon an die Geistlichen, Mönche und Laien der Diözese von Berlin und Deutschland

„Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, 
auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel.
Denn Er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute
und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte“. (Mt 5, 44-45)

In Christus geliebte Väter, Brüder und Schwestern, Kinder der Heiligen Kirche!

Die Ereignisse, die derzeit in der Welt geschehen, haben schmerzliche Auswirkungen auf die Herzen aller Geistlichen und Gläubigen der Russischen Orthodoxen Kirche, unabhängig von ihrer nationalen Zugehörigkeit. Als orthodoxe Christen wissen wir: Das Einzige, was in der sich verkomplizierenden Situation wirklich helfen, was Kraft spenden, trösten und Hoffnung geben kann, ist unser Gebet zu Gott: Das Gebet für die Menschen, die sich in Not befinden, wie für diejenigen, die heute Verantwortung tragen für die Zukunft Europas und der ganzen Welt, für die Befriedung der feindlichen Seiten.

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Rundschreiben an den Dekane und die Vorsteher der Gemeinden des Bistums von Berlin und Deutschland

In einem Rundschreiben an den Dekane und die Vorsteher der Gemeinden des Bistums
von Berlin und Deutschland hat  Erzbischof Tichon am 24. Februar 2022 zum verstärkten Gebet für den Frieden aufgerufen:

„Die Ereignisse, die in der Welt geschehen, haben schmerzliche Auswirkungen auf die Herzen aller gläubigen Kinder der Russischen Orthodoxen Kirche, ungeachtet ihrer nationalen Zugehörigkeit. In der sich verkomplizierenden Situation sind alle Worte hilflos und kraftlos. Das Einzige, was helfen, was Kraft spenden, trösten und Hoffnung geben kann, ist unser Gebet zu Gott. Das Gebet für die Menschen, die sich in Not befinden, für diejenigen, die jetzt Verantwortung tragen für die Zukunft Europas und der Welt, für die Befriedung der Kriegsparteien. In diesem Zusammenhang rufe ich alle Kleriker und das ganze gläubige Volk unseres Bistums auf, ihre Gebete für den Frieden zu verstärken, sowohl in den öffentlichen Gottesdiensten als auch im persönlichen Gebet.“  

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Weihnachtsbotschaft des Erzbischofs Tychon von Rusa, Leiters des Bistums von Berlin und Deutschland, an den Klerus, die Mönche und Monialinnen und das ganze gläubige Volk

Geliebte Väter, hochverehrte Mönche und Monialinnen, liebe Brüder und Schwestern!

Herzlich gratuliere ich Euch allen zum großen Fest der Geburt Christi. „Alles ist heute mit Freude erfüllt“, singt die heilige Kirche, „Christus ist geboren in Bethlehem“. In der tiefen Stille der Nacht wurde, unbekannt und unerkannt, auf Erden geboren das Göttliche Kind, und nur die Magier und die Hirten kamen zusammen mit den Engeln, Ihm zu begegnen. „Es ward erfüllt, wonach die Vorväter strebten, was die Propheten verkündeten und die Gerechten zu sehen wünschten“ (hl. Johannes Goldmund). Gott beschloss, auf besondere Weise in die Geschichte der Menschheit einzugreifen, und durch Seine Geburt aus der Immerjungfrau wandte Er den gesamten Lauf der Geschichte.

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Priesterweihe

Am 25.12.2020 wurde in der Berliner Kathedrale unser Diakon Matthias Fröse zum Priester geweiht. Axios!

Eine Woche zuvor hat der Diözesanrat getagt und sich vorbehaltlos für eine Weihe unseres Diakons zum Priester ausgesprochen. Vladyka Tychon hat wenige Tage später den Termin festgesetzt, so dass Vr Matthias nun am heutigen Festtag des Hl Spyridon geweiht werden konnte. Durch all die Beschränkungen in der momentanen Lage war es leider nicht möglich, als Gemeinde an Ort und Stelle dabei zu sein zu, aber zwei Fotos aus der Liturgie können hier schon erscheinen: